Obstbaumkunde

Die Moststraße ist die Heimat der Mostbirnbaumes

Erkenntnisse aus der aktuellen genetischen Pflanzengeografie belegen, dass das Gebiet zwischen der Traisen und dem oberösterreichischen Hausruck die Heimat des Mostbirnbaumes ist. In die Urwälder dieses Gebietes ist die Wild- oder Holzbirne vor ca. 6000 bis 8000 Jahren vom Balkan kommend eingewandert.

Die Voraussetzungen dafür waren und sind ideal. Urzeitliche Gletscher, das Wechselspiel von atlantisch-frischem und pannonisch-mildem Klima haben außerordentlich schwere und fruchtbare Böden entstehen lassen. Das brauchen Mostbirnbäume, weil sie kräftige und tiefe Wurzeln bilden. Der heutige Mostbirnbaum übertrifft beispielsweise den Apfelbaum sowohl an Größe als auch an Alter. Bis ein Mostbirnbaum voll trägt, braucht es mehrere Jahrzehnte. Dafür werden die Bäume auch bis zu 200 Jahre alt. Die Erntemenge eines einzigen Baumes beträgt oft bis zu 1000 kg Mostbirnen.

Auffallend ist, dass die Mostviertler Mostbirnen nicht am Obstspalier oder in Obstplantagen gedeihen, sondern vorwiegend auf hochstämmigen Bäumen, die inmitten von Streuobstwiesen stehen. Sie prägen seit Jahrhunderten die Landschaft und das Leben im sanft-hügeligen Teil des Mostviertels.

Verein Neue alte Obstsorten

Der Verein Neue alte Obstsorten existiert seit 1995. Seine Ziele und Aufgaben sind umfangreich. Dazu zählt zum Beispiel die Sicherung und Erhaltung regionaler und lokaler Obstsorten, die Verbreitung regionaltypischer und standorttauglicher Sorten, die Erhöhung des Obstbestandes in regionaltypischer Form (Zeile, Obstwiese), die Erhaltung und Erhöhung der Sortenvielfalt bei Neupflanzungen in der Region sowie die wissenschaftliche Dokumentation und Untersuchung von Mostbirnensorten.

Fachkundige Beratung

Das Team des Mostviertler Bildungshofes in Gießhübl berät gerne in allen Fragen rund um heimische Obstbäume und Obstsorten:

Mostviertler Bildungshof Gießhübl, Ing. Gerhard Altrichter
Gießhübl 7, 3300 Amstetten
T 07472/627 22
www.lfs-giesshuebl.ac.at