Feste und Mostkultur
Anlässlich des Mostes werden im Mostviertel viele Feste gefeiert.
Im jährlichen Festreigen an der Moststraße spielte der Most immer schon eine tragende Rolle. Anlässe für Feierlichkeiten sind die Birnbaumblüte im Frühling, die Erntezeit im Herbst, die Verkostung der spritzigen Jungmoste im November, die Mosttaufen und die Mostwallfahrt in den Wintermonaten. Auch bei sommerlichen Festen werden die fruchtig leichten Moste als Erfrischung geschätzt.
G’sundheit – sollst leben!
Rund um den Most haben sich auch einige Rituale und Besonderheiten entwickelt. Die Mostviertler Etikette sieht zum Beispiel vor, dass man sich beim Mosttrinken nicht zuprostet, sondern „G’sundheit“ wünscht. Die korrekte Antwort darauf lautet „Sollst leben!“.
Gödnmost und Jungspund
Der Gödnmost ist ein besonderer Most: Er ist der erste und beste Most, der früher nur zu besonderen Anlässen aufgetischt wurde. Zum Beispiel, wenn der „Göd“ – der Taufpate – zu Besuch kam. Inzwischen hat sich der Gödnmost emanzipiert, neuerdings gibt es auch einen Godnmost, die etwas süßere Variante für die Taufpatin. Ebenfalls eine neuere Kreation ist der „Jungspund“, ein frischer ungestümer Most. Gödnmost und Jungspund gibt es jedes Jahr ab November im Mostviertel zu verkosten.
Die Mostbarone: Echte Mostkultur
Der Most – vor allem sortenreiner Birnenmost - erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance. Das ist dem Engagement der Mostproduzenten zu verdanken. Allen voran lassen die Mostbarone Traditionen wieder aufleben und bereichern die Mostkultur mit frischen Impulsen.
Mostbaron kann man nicht einfach werden. Zum Mostbaron wird man ernannt. Denn Mostbaron zu sein, ist eine Frage des persönlichen Engagements. Wie in früheren Zeiten ein Adelstitel wird die Auszeichnung ‚Mostbaron’ verliehen. An ausgewählte Persönlichkeiten, die sich mit Leidenschaft für ihre Region und für den Most einsetzen, die stolz sind auf ihre Wurzeln, Traditionen pflegen und gleichzeitig Vorreiter der Mostkultur sind. Von Jahr zu Jahr müssen Mostbarone neuerlich unter Beweis stellen, dass sie des Titels würdig sind.
Derzeit tragen rund 20 Mostproduzenten, Edelbrenner, Gastronomen und Hoteliers die Auszeichnung Mostbaron. Sie geben ihr Wissen gerne weiter, laden zu Verkostungen, gestalten informative und unterhaltsame Programme für kleine und für größere Gruppen. Außerdem entwickeln sie laufend neue Produkte. Aus ihren Kellner stammen zum Beispiel der elegante Mostbaron-Most, der Gödn- und der Godn-Most, der Edelbrand Prima Pira und der Birnen-Balsamessig.
www.mostbaron.at
Mosttaufen und Mostwallfahrt
Rund um den 20. Jänner (am Tag des Mostheiligen Sebastian) finden Mosttaufen statt. Um den 20. März (Josefitag) steht die traditionelle Mostwallfahrt auf dem Programm. Ein Brauch, den die Mostbarone wieder aufleben ließen. Bei dieser Wallfahrt wird der neue Baronmost gesegnet, die Mostbarone wählen ihren neuen „Primus“. Er ist im Folgejahr der „Sprecher“ der Mostbarone.